Auf den Spuren der Seide
2018Über Maulbeerbäume, Seidenraupen und „Filande“ im Unterland
Seide ist die einzige in der Natur vorkommende, textile Endlos-Faser und besteht hauptsächlich aus Protein (Wikipedia 27.09.2018).
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts erreichte die Seidenproduktion im Südtiroler Unterland ihren Höhepunkt. Neben dem Hauptprodukt Wein zählten damals Seidengaletten und Rohseide zu den wichtigsten Handelswaren des Gerichtsbezirks Neumarkt. Im Dorf erzielten viele Familien in ihren Häusern mit der saisonalen Seidenraupenzucht ein zusätzliches Einkommen. Die verpuppten Seidenraupen in den Kokons wurden in heißem Wasser getötet und anschließend die Seidenfäden auf hölzernen Haspeln „aufgehaspelt“. Die Strähnen aus den getrockneten Seidenfäden wurden an Seidenwebereien z.B. in Ala verkauft.
Die Ausstellungen in Neumarkt, Salurn und Kurtatsch zeigten anhand von ortsbezogenen Exponaten rund um Maulbeerbäume, Seidenraupenzucht und „Filande“ einen Querschnitt durch dieses vergessene Gewerbe, bzw. jene wenigen Spuren, die heute noch davon zeugen. Im Museum für Alltagskultur sind Seidenkleider, Seidenblumen, Seidenjabots, Seidenunterwäsche, auch ein Seidenbild, ausgestellt.