Rundgang durchs Museum
Das Museum für Alltagskultur zeigt Gebrauchsgegenstände, Möbel, Accessoires, Spielsachen und Schriftgut aus dem Alltag des 19. und 20. Jahrhunderts. Auf zwei Etagen können Besucher*innen in eine vielfach vergangene Wohn- und Arbeitskultur eintauchen.
Viele der gezeigten Objekte sind heute aus dem Alltag verschwunden. Zum Teil werden sie einfach nicht mehr gebraucht, zum Teil sind sie durch modernere Gegenstände ersetzt worden.
Viele Objekte sind im Online-Katalog der Kulturgüter in Südtirol (KIS) erfasst.
Im Eingang
Die Gemischtwarenhandlung Setnikar
Einkaufen, wie es früher war: Kolonialwaren wie Schokolade, Öl, abgefüllt in mitgebrachte Flaschen, Kaffee in einer der ersten elektrisch betriebenen Maschinen gemahlen, Stofffarben und Damenstrümpfe und vieles mehr.
Im ersten Stock
Eine Kinderwelt aus vergangenen Tagen
zeigt Spielsachen für Kinder aus „besseren“ Familien: ein hölzernes Schaukelpferd, eine ganze Puppensammlung, Teddybären, ein Puppenhaus von 1900 und Kinderbücher aus früheren Zeiten…
Im Salon oder Herrschaftszimmer
zeugt der reich gedeckte Tisch von der Lebensart einer bürgerlichen Familie vom Biedermeier bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts.
Im Büro
erzählen der behäbige Schreibtisch und die Briefkopfsammlung von Holz-, Obst- und Weinhandel und von Ämtern und Behörden im alten Neumarkt.
In der Schulecke
hängen restaurierte Schautafeln, die die Jahreszeiten darstellen, die enge Schulbank mussten sich zwei Kinder teilen, die verschiedenen Schultaschen verweisen auf den unterschiedlichen ökonomischen Status der Familien.
Von früherer Volksfrömmigkeit
berichtet eine umfangreiche Sammlung von Weihwasserkrügeln, von Andenken aus nahen und ferneren Wallfahrtsorten, von Breverln und Prager Christkindlein, von Wachsstöcken, von Reisealtären.
Auf dem Halbstock
Das Bade- und Ankleidezimmer
Eine Badewanne konnten sich vor hundert Jahren nur wenige leisten, das Thermometer an der Dusche genauso. Auf dem Waschtisch sind neben einer Reiseapotheke lauter Toilettenutensilien ausgestellt.
Im zweiten Stock
Die Rauchküche
In der „Rußküche“ steht noch der gemauerte, offene Herd. Die Einrichtung ist spärlich, es gab nur das allernotwendigste Geschirr, Schüsseln und Krüge auf den Regalen, Kübel für das Wasser, das am Brunnen in der Gasse oder am Platz zu holen war, ein „Fliegenkastl“ für die Milchschüssel. All dies zeigt, wie mühsam durch Jahrhunderte die Arbeit in der Küche war.
Die Wohnküche
Der Sparherd ist eine der großen Neuerungen im Haushalt und damit im Alltagsleben von Familien und Dienstboten. Im eisernen Josephinischen Sparherd zieht der Rauch durch das Kaminrohr ab, die Küche wird rauchfrei und deshalb zur Wohnküche mit Esstisch und Eckbank. Bürgerliche Haushalte leitesten sich einen Eisschrank aus Holz, Eisblöcke im obersten Fach kühlten Butter, Fleisch und Getränke.
Im Dachgeschoss
Näh- und Bügelzimmer
Auf „Höheren Töchterschulen“ lernte die Bürgerstochter, was eine standesgemäße Ausstattung ausmachte und wie sie sich an der Pariser Mode orientieren konnte. Alles was fürs Nähen und Bügeln und andere kunstvolle Handarbeiten gebraucht wurde, und zwar in Zeiten ohne elektrischen Strom, ist hier zu sehen.
Schlafzimmer
Dieser vollständig holzgetäfelte Raum vermittelt etwas von der Intimität, die in früheren Zeiten Schlafzimmer der feinen Leute kennzeichnete. Das Bett aus der Biedermeierzeit, das Hochzeitsbild an der Wand, der Toilettenspiegel und die in Silber gefasste Haarbürste, der Leibstuhl, all dies lädt zu einer Zeitreise in die Vergangenheit ein.